Kanalbau/ -sanierung
Kanalneubau Alfredstraße (Essen) und Rinderbach (Velbert-Heiligenhaus)

 
 

Bei dem Vorhaben an der Alfredstraße in Essen handelt sich um eine der typischen Kanalerneuerungsmaßnahmen im baulichen Außenbereich, bei denen durch eine sorgfältige Planung dauerhafte Eingriffe weitestgehend vermieden werden können. Dem Landschaftspflegerischen Begleitplan kommt hier eine vornehmlich koordinierende Funktion für die landschafts- und forstrechtlichen Belange im Genehmigungsverfahren zu.


Die wasserwirtschaftlichen Planungen im Oberlauf des Rinderbaches in Velbert und Heiligenhaus sind demgegenüber komplexerer Natur und sehen unter anderem den Umbau eines Mischwasserklärbeckens zu einem trockenen RRB, die Aufgabe vorhandener Entlastungsbauwerke sowie den Bau eines neuen Qmax-Sammlers vor.

Die Sanierungsplanung ist konzeptionell in ein F+E-Vorhaben eingebunden, das eine Anwendung der EU-Wasserrahmenrichtlinie auf den Bach und sein Einzugsgebiet zum Inhalt hat.

 
   

 

Im Rahmen des Landschaftspflegerischen Begleitplanes wurden die absehbaren Eingriffe ermittelt und bewertet sowie Maßnahmenvorschläge entwickelt.

Während durch die Art der Bauabwicklung und ergänzende Maßnahmen das Konfliktpotenzial des Kanalbaus weitestgehend minimiert werden konnte, erwies sich die Beseitigung des im Dauerstau genutzten Mischwasserklärbeckens als besonders konfliktträchtig.

Während die Beseitigung des MWKB für den Rinderbach unbestritten positive Wirkungen hat und auch im wasserrechtlichen Sinne zwingend erscheint, ergeben sich unter Artenschutzaspekten Probleme, da sich das MWKB im Laufe der Jahre trotz schlechter Wasserqualität und regelmäßiger Unterhaltung zu einem Ersatzlebensraum für Amphibien und Fledermäuse entwickelt hat.

Der klassische Konflikt zwischen konservierendem Naturschutz und Prozessschutz wurde durch die Schaffung eines Ersatzlaichgewässers in unmittelbarem räumlichen Zusammenhang gelöst. Der Aufwand für die Umsiedlung der Amphibien in das neue Gewässer wurde insbesondere von Vertretern des ehrenamtlichen Naturschutzes (NaBu, Kreisgruppe Velbert) getragen.

   
         

Nach den ersten Schritten zur naturnahen Umgestaltung des Rinderbaches durch den neuen Sammler werden absehbar weitere folgen: So legt der erste Teil eines "Konzeptes zur naturnahen Entwicklung" (KNEF) den Wiederanschluss der aktuell in das Kanalnetz entwässernden Quelllaufabschnitte fest. Weitere Maßnahmen bis zum Unterlauf werden in den nächsten Jahren folgen.

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