Regenwassermanagement

   
 


'Regenwassermanagement', also die Nutzung, Versickerung und ortsnahe Einleitung von nicht klärungspflichtigem Regenwasser, ist insbesondere in den Ballungsräumen über lange Zeit eine Glaubensfrage gewesen. Die Verfechter einer Ableitung auch des unverschmutzten Regenwassers in der Misch- oder Trennkanalisation standen den Befürwortern eines ausschließlich naturhaushaltlich orientierten Umgangs mit Regenwasser gegenüber. Gemessen anhand der Wasserwegsamkeit des Bodens gab es nur Positionen des Alles oder Nichts, mit der Folge, dass in der Regel mit den eingeführten Systemen weiter gearbeitet wurde.

 

 


Die Einführung des § 51 a in das Landeswassergesetz NW und vergleichbarer Regelungen in die Gesetze der anderen Bundesländer hat zusammen mit der durch Hochwasserkatastrophen geschärften Bewusstseinslage auch in der Politik dazu geführt, dass sich nunmehr der Druck erhöht hat, Alternativen zum hergebrachten Ableitungsprinzip zu untersuchen.
Die neuen Anforderungen haben auch neuen Handlungsdruck bei Stadtplanern und Investoren ausgelöst.

 


Das umweltbüro essen hatte die Möglichkeit, bereits frühzeitig im nördlichen Ruhrgebiet die Pilotprojekte der Emschergenossenschaft gutachterlich und mit konkreten Umsetzungsprojekten zu begleiten. Daraus haben wir eine realistisch befürwortende Haltung zum Regenwassermanagement entwickelt.
So lässt sich einerseits nachweisen, dass deutlich mehr Möglichkeiten zu einem naturnahen Umgang mit Regenwasser bestehen als allgemein in der Siedlungswasserwirtschaft angenommen und praktiziert. Es ist jedoch auch festzustellen, dass Regenwassermanagement nicht an den technischen Möglichkeiten allein gemessen werden darf, sondern städtebauliche und ökonomische Aspekte zu Entscheidungen führen können, nicht jede ökologische Maßnahme, die technisch machbar erscheint, auch umzusetzen.
Vielmehr erscheint es erforderlich und Kern der Ingenieurleistungen, aus der Vielfalt der möglichen Lösungen die im Einzelfall sinnvollste herauszufiltern und dabei gelegentlich auch unkonventionelle Wege zu gehen.
Insbesondere bei neuen Siedlungsbauvorhaben ist die frühzeitige Koordination von Grün- und Entwässerungsplanung sowie städtebaulicher Konzeption anzustreben, um zu einem reibungslosen Genehmigungsablauf zu kommen. Die Breite unseres Leistungsspektrums erlaubt uns hier zum Nutzen unserer Auftraggeber diese Integration weitgehend bereits im eigenen Büro und unseren Kooperationspartnern zu erbringen.