Flussgebietsmanagement für die Werra

 


Die EU-Wasserrahmenrichtlinie schreibt vor, dass alle Gewässer, mit Ausnahme der künstlichen und der erheblich veränderten Gewässer, bis 2015 einen „guten ökologischen Zustand“ erreichen müssen. Als Maßstab für die Bewertung des ökologischen Zustandes von Fließgewässern wird der Fließgewässertyp bzw. das Leitbild herangezogen.

Weicht der Zustand des Gewässers vom „guten ökologischen Zustand“ ab, so sind Maßnahmen zu planen und umzusetzen, welche die Erreichung des "guten ökologischen Zustands" als Entwicklungsziel sicherstellen.

Die Bewertung und Maßnahmenplanung sowie die Beurteilung ihrer Wechselwirkungen und Auswirkungen erfolgt für Gesamteinzugsgebiete von Gewässern. Demnach werden die Bewirtschaftungspläne, die das Erreichen und die Einhaltung der Qualitätsziele sichern für ganze Flusseinzugsgebiete, wie das der Werra, aufgestellt.


In Zusammenarbeit mit der Abteilung Hydrobiologie des Institutes für Ökologie der Universität Duisburg- Essen bearbeitet das umweltbüro essen das Teilprojekt Ökologie des Forschungsvorhabens „Flussgebietsmanagement für die Werra“.

Ziel des Teilprojektes Ökologie ist die Bewertung des Istzustandes der Werra und ausgewählter Zuflüsse im Hinblick auf den "ökologischen Zustand" bzw. das "ökologische Potential". Die Bewertung erfolgt an Hand der biologischen Qualitätskomponenten Makrophyten, Diatomeen und Makrozoobenthos.

Liegen Defizite vor, so werden auf der Basis der Istzustandsbewertung die verursachenden Parameter ermittelt. Die Veränderungen dieser Parameter werden in ihren Auswirkungen auf die benthische Vegetation und das Makrozoobenthos prognostiziert.


Aufgaben des Teilprojektes Ökologie sind ...

... auf Grund der verschiedenen anthropogenen Nutzungen, der Gewässertypen, der Gewässergüte und der Gewässerstruktur die Gewässer in problemhomogene Planungsraumtypen zu unterteilen;

... die Ausprägung der benthischen Fauna und Flora in Abhängigkeit von hydrologischen, hydraulischen, physiko-chemischen und morphologischen Parametern zu untersuchen und darzustellen

... Prognosen über den Grad der Veränderung der Benthoszönosen bei Veränderung/Minimierung dominierender Belastungsfaktoren zu erstellen;

... in Kooperation mit den anderen Teilprojekten des Forschungsvorhabens Management-Szenarien zu entwickeln und diese in Hinblick auf ihre ökologische Nachhaltigkeit, technische Machbarkeit und die sozioökonomischen Auswirkungen einer Abwägung zu unterziehen.
 
 


Nach Definition der Gewässertypen und Charakterisierung des Ist-Zustandes der Untersuchungsabschnitte können die Hauptursachen für das Verfehlen des „guten ökologischen Zustandes“ der Untersuchungsabschnitte aufgezeigt werden. Anhand von autökologischen Daten und Expertenwissen werden ursachenspezifische Grenzwerte sowie Über- bzw. Unterschreitungshäufigkeiten und -dauer als Mindestanforderungen für einen "guten ökologischen Zustand" bzw. "gutes ökologisches Potential" formuliert. In Zusammenarbeit mit den anderen Antragstellern des Verbundprojektes erfolgt ein Vergleich dieser aus ökologischer Sicht geforderten abiotischen Bedingungen im Gewässer mit den technisch erreichbaren Verhältnissen unter Berücksichtigung der jeweiligen sozioökonomischen Voraussetzungen und Folgen.


Bearbeitungsstand

Das Projekt wurde im Mai 2005 abgeschlossen. Die Veröffentlichung des Abschlussberichtes wird voraussichtlich Ende des ersten Quartals 2006 im Buchhandel erhältlich sein.

Am Forschungsvorhaben   sind folgende Institutionen beteiligt:    


Teilprojekt 1: Ökologie
Universität Duisburg-Essen, Institut für Ökologie, Abt. Hydrobiologie
...............und umweltbüro essen

Teilprojekt 2: Wasser- und Stoffhaushalt
Ruhr-Universität Bochum, Lehrstuhl für Hydrologie, Wasserwirtschaft und Umwelttechnik

Teilprojekt 3: Gewässergüte
Institut für Gewässerforschung und Gewässerschutz an der Universität Kassel

Teilprojekt 4: Sozioökonomie
Institut für ökologische Wirtschaftsforschung GmbH

Teilprojekt 5: GIS-basiertes Informationssystem
WASY Gesellschaft für wasserwirtschaftliche Planung und Systemforschung mbH

Teilprojekt 6: Entscheidungsunterstützungssystem
Ruhr-Universität Bochum, Lehrstuhl für Hydrologie, Wasserwirtschaft und Umwelttechnik